Im Gwunder ist auch das Wort 'Wunde' enthalten. Wer lebt und auf innere und äussere Entdeckungstour geht - mit Gwunder voraus - kommt früher oder später an Wunden vorbei. Seien es die eigenen oder die des Gegenübers. Eine Wunde ist eine Verletzung, die noch nicht geheilt ist. Sie erzählt eine Geschichte.
Es kann Deine eigene Geschichte sein. Die Deiner Vorfahren, welche in Dir weiterlebt. Die Deines Kollektivs, wo Du Teil davon bist. Ethnie, Gender, Berufsstand... Wir alle gehören vielen Kollektivs an, ob wir uns das bewusst sind und dies bewusst leben oder nicht. Wir sind Teil dieser Bewusstseins- und Erfahrungsfelder und nähren sie. Und sie nähren uns.
Nun kommt die interessante Sache. Die Wunden sind da. Und es entstehen auch immer wieder neue, die bestehenden werden vertieft oder Narben werden aufgerissen. Obwohl wir oft das Gefühl haben, dass wir alleine damit sind, gibt es viele Menschen, die genau dieselbe Wunde mit sich tragen. Diese Wunden haben Namen wie Kontrollverlust, geringe Selbstachtung, Aussichtslosigkeit, Herzschmerz, Wertlosigkeit, Verletzlichkeit, Sorge, Traurigkeit. Die Liste ist lang.
Wie wir von den Wunden unserer Physis wissen, braucht eine Wunde gute Pflege. Welche Pflege unterscheidet sich von Wunde zu Wunde. Faktoren wie Tiefe, Sekretabsonderung spielen eine Rolle. Wenn Du nun eine emotionale Wunde von Dir in Dein Bewusstsein holst und sie von aussen anschaust, was würde ihr gut tun? Brauchst die Wunde Sauerstoff? Dann atme. Ein und Aus. Atme Dich hindurch. Durch die Emotion, bis Du durch die Welle hindurch bist und eine innere Ruhe in Dir einkehrt. Atme. Ein und Aus. Braucht die Wunde eine bestimmte Salbe? Was für Qualitäten sind Deine ganz persönliche Salbe? Was nährt Dich mit genau dem, was Du brauchst? Ruhe und Zeit für Dich, körperliche Bewegung, Tanzen, Rennen, eine bestimme Ernährung, eine bestimmte Struktur? Begegnung mit Mitmenschen auf Augenhöhe, Wertschätzung von Deinen Mitmenschen und von Dir selbst, Selbstachtung, Zuwendung, Herzenswärme, Vergebung? Muss Deine Wunde zuerst noch gereinigt werden? Was klärt Deine Energiefelder? Meditation, Bewegung, Räuchern, Klang, Farben, Düfte? Brauchst Du ein bestimmtes Pflaster, dass die Wunde in einem guten Milieu heilen kann? Wie kannst Du Dir dieses Milieu erschaffen? Ein unterstützendes Umfeld, Freundeskreis, Familie. Ein Coaching, eine Therapie. Ein Verein mit Menschen ähnlichen Interessen. Menschen, die Dich schätzen, für wahr nehmen, Dir zuhören, Dich bestärken. Mach es Dir so angenehm und fein wie möglich im Aussen, damit sich die Inneren Kräfte sammeln können.
Die Wunden zeichnen uns. Die Wunden lehren uns. Über uns selbst.
Damit wir wachsen. Damit wir reifer, stärker, weicher, weiter ... werden.
Danke liebe Wunden.
Verschneite Herzensgrüsse
Milena Maria
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